Jesus hat es vorgemacht: Bei wesentlichen Themen hilft eine eine gute Frage für das Herz oft viel besser als eine schnelle Antwort für den Kopf.
Deshalb sind „zielführende Gruppengespräche“ wesentlich für unsere Arbeit bei BAO, aber auch für Kleingruppenleitung und Glaubensgrundkurse. Aber was zeichnet sie aus? Was unterscheidet sie von anderen Gesprächen?
Einige Prinzipien sind grundlegend:
- Diszipliniertes Forschen: Ein zielführendes Gruppengespräch ist ein diszipliniertes Ringen und Forschen im Blick auf das jeweilige Thema.Indem jeder Teilnehmer Erfahrungen und Meinungen einbringt, wird das Gespräch enorm bereichert. Aber diese Beiträge dienennicht – wie bei einem Kaffeekranz-Gruppenspruch – der bloßen Unterhaltung, sondern sollen helfen das Lernziel zu erreichen.
- Gemeinsames Arbeiten: Die Gruppe sucht gemeinsam nach Antworten. Der Kursleiter ist also nicht „der“ Experte (selbst, wenn er zu dem Kurs- oder Lektionsthema tatsächlich mehr Wissen oder Erfahrung mitbringt).Sondern er leitet das Gespräch, sodass die Gruppe selber zu Antworten kommt.
- Gedanken weiterleiten: Keine Einzelperson soll das Gespräch beherrschen. Falls eine Person zwei Fragen hinter einander beantwortet, sollte das eine Warnung sein: Den anderen Teilnehmer muss mehr Zeit zum Nachdenken und Antworten gegeben werden.
- Konsens anstreben: Die Gruppe versucht einen gemeinsamen Standpunkt zur Frage zu finden. Das wird diesseits der Ewigkeit nicht immer möglich sein. Aber wenn eine gemeinsame Überzeugung nicht mal angestrebt wird, findet keine wirkliche Suche nach Wahrheit statt. Dann bleibt es beim unverbindlichen Gedankenaustausch, der den Einzelnen nicht weiterbringt, und der nicht angemessen ist, wo Gott geredet hat.
- Gut zuhören: Nur wenn der Diskussions- / Kleingruppenleiter ein guter Zuhörer ist, kann die Gruppe ans gesetzte Ziel kommen. Das Gespräch darf kein Monolog sein, aber auch kein Dialog zwischen dem Leiter und einzelnen Teilnehmern. Es geht nicht um ein Unterrichtsgespräch, bei dem der Leiter fragt und jeweils ein Teilnehmer antwortet. Es geht um eine untereinander und miteinander geführte Diskussion: Der Leiter stellt eine Frage, ein Teilnehmer schaltet sich ein, ein anderer führt den Gedanken fort, usw.
- Gute Gesprächsführung: Durch Fragen, Gedankenanstöße und liebevoll-beständiges „Beim-Thema-Halten“ hilft der Leiter der Gruppe, das Diskussionsziel zu erreichen.
Das Trainingshandbuch für Kursleiter – Hilfen zu Kurs- und Kleingruppenleitung
Dieser Artikel ist eine überarbeitete und erweiterte Fassung des Abschnitts „Grundlinien bzw. Prinzipien von Gruppengesprächen“ aus unserem Trainingshandbuch für Kursleiter, in dem sich viele wertvolle Hilfen zu Kurs- und Kleingruppenleitung finden.
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Foto: asiseeit / istockphoto.com (Direkt zum Bild)